Ich bin auf einer Party, es riecht nach frisch Gegrilltem, ich wandle, nein, ich schwebe auf einem Klangteppich aus Gelächter, sanften Beats, echo-artig aus der Ferne vibrierend, irgendwo knallen Korken, eine Tür quietscht, jemand rülpst, und ich schnappe Wortfetzen auf. War da nicht auch noch so ein Plätschern? Ach ja, draußen ist ja ein großer Pool, und ich folge dem Geräusch von spritzendem Wasser. Eine warme Brise umschmeichelt meine Beine, meine Arme, mein Gesicht, jemand streift an mir vorbei, nass, und wenige Augenblicke später befinde ich mich bis zur Nabelhöhe in angenehm warmen Wasser. Die Beats werden lauter, und ich blicke nach oben- die funkelnde Milchstrasse tropft Sternschnuppen herunter, hunderte an der Zahl. Was für ein Fest.
Was ist das auf einmal für ein Lärm? Die Sternschnuppen verglimmen, die Lichterketten gehen schlagartig aus, die Beats verstummen, und ich höre nur noch Sirenen. Mein Körper fühlt sich schwer und bleiern an, etwas kratzt mich am Rücken, und ich habe brennenden Durst, obwohl ich ein schon die halbe Bar erfolgreich geleert habe. Es ist…..
Der Wecker. Vorbei die Party, vorbei das rauschende Fest, ich bin „wach“.
Wach? Im „echten“ Leben? In der Realität?
Wenn wir träumen, fühlt es sich genauso „wahr“ und „echt“ an, wie die „Realität“. Nur mit dem Unterschied, daß ich meine, vermute, glaube, daß ich in der „Realität“ alles „wirklich“ anfassen, riechen, und schmecken kann.
Jede Materie vergeht irgendwann. Jeder Körper, jedes Atom, jede Zelle, jedes Wesen, jedes Material- verfällt irgendwann zu Staub. Die verdichtete Energie fällt in ihre Einzelteile auseinander, und alles wird wieder neu zusammengewirbelt. Aus dem Staub werden wieder neue Galaxien, Universen, Organismen, Elemente.
Und was bleibt?
Die Erinnerung an einen Traum. Die Vergangenheit- ein Traum, die Zukunft- ein Traum. Das Jetzt- ein fließendes Kontinuum aus vielen Sekundenträumen.
Ashes to ashes, funk to funky.
Als Kind hörte ich viele inspirierende Kommentare, die eigentlich ihr pädagogisches Ziel verfehlten, aber den Grundstein legten für eine Forschungsreise, zum Beispiel : „Martina, mach die Augen zu, alles, was du dann siehst, gehört dir!“ Diese leicht zynisch-kritische Empfehlung meiner lieben Mutter sollte den Zweck erfüllen, daß da „nichts“ ist, was mir gehört. Bescheidenheit sollte ich ausbilden. Das Gegenteil traf aber ein – ich entdeckte fantastische Welten, Orte, Träume, und immer dachte ich: „Wow, das gehört alles mir? Das ist ja unglaublich!“
Und natürlich lief einmal wöchentlich in der Flimmerkiste die gute alte Pippi Langstrumpf mit dem geträllertem Ohrwurm „Ich male mir die Welt wie sie mir gefällt“ durchs Bild.
Und im Sommer lag ich im Gras, und „malte“ Wolken. Ich bestimmte, was sie sind, ich bewegte die Bäume ( natürlich nicht der Wind).
„Das hast du dir aber schön ausgemalt!“, „Träum weiter!“
Dieser Beitrag ist keine wissenschaftliche Abhandlung. Und vielleicht fragst du dich, wann erhalte ich eigentlich eine „echte Information“?
Es gibt viele Versuche, spirituelle, esoterische, wissenschaftliche, oder literarisch- künstlerische, sich der Frage zu nähern, was ist eigentlich „wirklich“?
Man kann Heraklit zitieren :“Alles fließt“. Oder Albert Einstein: „Alles ist relativ“. Oder Siddharta Shakyamuni, den historischen Buddha: „Leehrheit ist Form“. Oder Deepak Chopra: „Alles ist Fiktion“. Oder Eckhart Tolle: „Du bist das Universum“. Oder Shri Chinmoy: „Das Leben ist ein Traum“. Oder Men in Black: „Es regnet weil du traurig bist.“
Alle meinen eigentlich das Gleiche:
Alles was erscheint, ist verdichtete Energie. Nichts ist „wirklich“ – wirklich. Alles fließt, alles ist relativ, leer, und gleichzeitig eine bestimmte Form, fiktional, weil vergänglich, Mikro-und Makro, und alles was außen ist, ein Spiegel des inneren.
Wir bewegen uns in einer temporären materiellen Verdichtung, und vielleicht haben wir Rückenschmerzen, wenn wir „aufwachen“? Vielleicht stehen wir auf Wokenbergen vor einer großen goldenen Pforte? Oder wir hören uns Klingonisch reden, und haben auf einmal acht Arme mit jeweils 10 Fingern, und sehen 3 grüne Monde ?
Auf jeden Fall werden wir IRGENDWAS erleben. Und WAS?
Das können wir uns- ausmalen!
Life is dreamlike- Das Leben- ein Traum.